Anders sein - Ungesunde Familiendynamiken durchbrechen, Trauma und Familiengeheimnisse

Manche Menschen haben das Gefühl in ihrer Familie irgendwie nicht dazu zu gehören. Sie kommen sich vor, als wären sie von einem anderen Stern.  Oft fühlen sie sich als "das schwarze Schaf" der Familie. Sie verhalten sich anders, als es der Famlienverbund erwartet, fühlen sich unverstanden, ungeliebt, ja sogar irgendwie "verstoßen". Es gibt Menschen, die glauben sogar, sie wären adoptiert worden, weil es so gar keine Übereinstimmungen gibt. Auf den ersten Blick. Doch es scheint ein unsichtbares Band zu geben, dass sie mit ihrer Familie verbindet, aber gleichzeitig immer wieder von ihr weg stößt. Für viele fühlt es sich toxisch an, wie ein ewiger Kreislauf aus Dazugehören-wollen und Abgestoßen-werden. Es ist ein leidvoller Weg, der über viele Jahre, manchmal sogar über ein ganzes Leben gehen kann. Oft brechen sie irgendwann aus, weil sie den Druck nicht mehr aushalten. Oder sie beginnen toxische Verhaltensmuster gegen sich selbst zu entwickeln, um das Gefühl, sich ungeliebt und ungewollt fühlen, zu deckeln, den Schmerz und die Trauer nicht spüren zu müssen.

 

Wer sich auf die Reise begibt, beginnt vielleicht ein Selbststudium und sucht nach Antworten in unzähligen Büchern. Womöglich findet er sich in Selbstfindungsseminaren oder einer Therapie wieder. Neue Fragen entstehen. Und man beginnt, sich mit seiner Familie und seinen Ahnen hinsichtlich dieser Fragen zu beschäftigen. Leider gibt es nicht immer Angehörige aus der älteren Generation, die man noch fragen kann, da sie bereits die irdische Ebene verlassen haben. Aber mit jedem noch so kleinen Puzzle-Teil an Informationen setzt sich die Landkarte des Lebens Stück für Stück mehr zusammen. Und es kann sein, dass man bei der Recherche irgendwann auf ein Familiengeheimnis stößt. Was so gehütet wurde, dass es an ein Wunder grenzt, darüber zu erfahren. Dieses Geheimnis kann durchaus sehr lange zurück liegen und sich in der Ahnenlinie zugetragen haben. Aber auch in dem jetzigen Leben. Oftmals werden solche Informationen aus Scham, Schuld oder Angst nicht weiter gegeben und von den Wissenden sozusagen mit ins Grab genommen. Doch damit verschwindet es nicht automatisch, da die Energie und Information erhalten bleibt. Sie geht nicht verloren und wird auf einer unbewussten Ebene und sogar in den Genen an die nächsten Generationen weiter gegeben.

 

Aus der Trauma-Forschung und Trauma-Therapie ist inzwischen bekannt, dass z.B. Kriegserlebnisse in nachfolgenden Generationen gespürt und als unbewusstes Wissen auf der Erfahrungsebene vorhanden sind und immer noch wirken! Eine Familienaufstellung kann durchaus auch dabei helfen, solche abgekoppelten und verdrängten Erlebnisse aufzuspüren. Dort wird in dem Feld gearbeitet, in dem solche Familien-Ereignisse gespeichert sind. Ursache für alle diese störenden Felder ist stets eine schuld- oder schambehaftete Verdrängung und Verleugnung von Geschehnissen. Diese wirken weiterhin im Feld und es kommt immer wieder vor, dass bestimmte Familienmitglieder diese Rolle, diese Energie aufnehmen und die Schuld abtragen oder den Knoten lösen wollen. Dies geschieht zumeinst auf einer unbewussten Ebene.

 

So kann es sein, dass einem Menschen ein großes Unrecht angetan wurde. Dieses Unrecht verbleibt im Feld und strebt nach Auflösung. Wird es nicht aufgelöst, so nimmt sich ein Familienmitglied dieser Energie an oder sie wird von den anderen Familienmitgliedern einem Familienmitglied übergestülpt und angelastet. Dieser kann sich überhaupt nicht erklären, warum er das Gefühl hat, dass mit ihm etwas nicht stimmt oder ihn immer wieder unglückliche Umstände "heimsuchen". Wenn aber das Familien-Kollektiv nicht bereit ist, Verantwortung für das Geschehene zu übernehmen, so wird es das Verdrängte auf jemanden übertragen!

 

Eine kollektive Übertragung findet statt und es ist demjenigen, auf den es projeziert wird, nur sehr schwer unmöglich, daraus auszubrechen. Er wird vielleicht zum Einzelgänger und Sonderling und bietet damit ungewollt dem Familien-Kollektiv immer wieder die Bestätigung für den "Ausschluss" und die Richtigkeit des kollektiven Verhaltens. Diese Dramatik kann sich ebenso in Menschengruppen im Alltag abspielen (Mobbing). Oder sich gar auf ganze Länder übertragen (Kriegsschuld-Endlosschleife).

 

Solange wir wegsehen, wenn Unrecht geschieht, wird es zu diesen Wiederholungen kommen. Und dies kann sich weiterhin über viele Generationen ziehen.

 

Wie kommen wir da raus?

Mit radikaler Akzeptanz, Wahrheit und Authentizität. Dazu gehört die Beschäftigung mit dem eigenen Schatten, allem Ungewollten und Verdrängten und die ANNAHME und WÜRDIGUNG dessen, was geschehen ist oder was man womöglich auch selbst beigetragen hat (gewollt oder ungewollt, bewusst oder unbewusst). Dann kann die Energie befreit und transformiert werden. Dazu gehört jedoch Mut, sich dem zu stellen, wo man bisher nicht hinschauen wollte. Aus Scham, aus einer Hilflosigkeit heraus, manchmal vielleicht einfach nur aus Bequemlichkeit. Um in diese Situationen Heilung fließen zu lassen und in sich selbst zu befrieden, können Rituale helfen, indem wir dem erfahrenen und begangenen Unrecht einen Platz einräumen. Hier kann jeder seine eigene, individuell passende Art finden. Sei es durch Gebete, mit einem kleinen Altar oder liebevoll eingerichteten Platz mit einem Bild, einer Kerze, einem Text oder Gegenstand in der Wohnung oder einem Ort in der Natur. Durch eine bewusste Herzöffnung in einem Gespräch, wenn dies noch möglich ist. Ebenso kann man mit den Ahnen oder einem Verstorbenen sprechen oder einen Brief schreiben. Es kommt darauf an, dem Geschehenen Ausdruck zu verleihen und den bisher nicht zugestandenen Platz einzuräumen. Wichtig bei allem ist eine wirkliche innere Öffnung und Bereitschaft zur Würdigung. Dann kann Heilung geschehen und künftige Generationen von dieser Schuld befreit werden, damit sie ihr Potential unbelastet leben können.

 

© Claudia Castillon


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